Der Verbrauchsausweis wird häufig auch Energieverbrauchsausweis oder verbrauchsorientierter Energieausweis genannt – diese Begriffe meinen aber den selben Ausweis.
Die Berechnungsgrundlage für den Verbrauchsausweis für Wohngebäude und Nichtwohngebäude ist der tatsächliche, gemessene Energieverbrauch (daher der Name Verbrauchsausweis) der Hausbewohner.
Dazu werden die Energieverbrauchsdaten für Heizwasser und gegebenenfalls Warmwasser sowie andere geeignete Verbrauchsdaten der vergangenen drei Jahre herangezogen. Die Daten werden im Anschluss klimabereinigt, um Witterungseinflüsse wie etwa durch einen sehr kalten oder milden Winter auszugleichen und eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Der so berechnete Energieverbrauchskennwert für den Endenergieverbrauch (ab Mai 2014 auch für den Primärenergieverbrauch) ist stark abhängig vom Verhalten der Bewohner bzw. Nutzer. Der künftige Verbrauch des Gebäudes kann aufgrund unterschiedlicher Witterung und einem sich ändernden Nutzerverhalten vom Energieverbrauchskennwert im Energieausweis abweichen.
Vorteile des Verbrauchsausweises auf einen Blick:
Die Kosten für einen verbrauchsorientierten Energieausweis sind aufgrund des geringeren Aufwands in der Regel niedriger als für einen Bedarfsausweis.
Der verbrauchsorientierte Ausweis erlaubt eine Bewertung der tatsächlich verbrauchten Energie und somit auch eine Analyse des Verhaltens.
Nachteile des Verbrauchsausweises:
Es erfolgt keine Bewertung von Gebäudehülle und Anlagentechnik – daher fallen die Modernisierungsempfehlungen in der Regel sehr allgemein aus.
Der Verbrauchsausweis kann frühestens nach drei Heizperioden aktualisiert werden, daher lässt sich der Effekt von Modernisierungsmaßnahmen auf die Energiebilanz eines Gebäudes bei bereits bestehendem Verbrauchsausweis erst mit deutlicher Verzögerung abbilden.
Der Verbrauchsausweis kann nicht für alle Gebäude ausgestellt werden. Nicht möglich ist die Ausstellung für:
Neubauten.
Gebäude, die mit kohlebetriebenen Zentralheizungen beheizt werden.
Gebäude, die in den vergangenen drei Jahren mehr als 30 Prozent der Zeit leer standen.
Gebäude, in denen Mischformen aus Zentral,- Etagen und Einzelofenheizungen genutzt werden.
Gebäude, in denen in den vergangenen drei Jahren der Energieträger (wie Erdgas, Heizöl, Pellets etc.) gewechselt wurde oder eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung eingebaut wurde.